Geldreform Der Storybeutel
Der Preis - woraus besteht er Wenn von einem Preis für eine wirtschaftliche Leistung die Rede ist, stellt man sich einen Preis in einer Währung vor, also z.B. 10€ oder 10$. Sind sich die Handelspartner (also Anbieter und Nachfrager einer Leistung) über den zu entrichtenden Geldbetrag einig kommt der Handel zustande. Im allgemeinen Verständnis über die Funktionsweise des Marktes wäre also alles in Ordnung. Nun habe ich im Kapitel Markt darauf hingewiesen, dass der Markt als natürliche Funktion aus Angebot- Nachfrage-Preis- und Leistung immer und überall funktioniert. In der allgemeinen Wahrnehmung wird diese Ansicht nicht so geteilt. So wird schon mal “Marktversagen” festgestellt oder dass der Markt nicht richtig funktioniert etc. und der Staat müsse korrigierend eingreifen. Als eine natürliche Funktion kann der Markt aber gar nicht anders als zu funktionieren, denn der Markt erzwingt über den Preis seine Funktion! Die unterschiedliche Wahrnehmung über die Funktionsweise des Marktes finden seine Begründung darin im Preis etwas je verschiedenes zu sehen. So und so viel Euro,das ist der Preis. Dabei wird aber außer Acht gelassen, dass der Preis mehr enthalten kann als nur den unmittelbaren Geldbetrag. Um etwas zu bekommen kann der Preis auch in Aufwand, Mühe, Geduld und Risiko bestehen oder Bestandteil des Preises plus dem zu entrichtenden Geldbetrag sein. Ein einfaches Beispiel: um auf einen Berggipfel zu kommen sind Kosten für Anreise und Ausrüstung zu entrichten, sowie die Entlohnung des Bergführers. Zusammen sag ich mal 800€. Wirtschaftlich gesehen kann man sagen, es kostet rund 800€ um auf den Berg zu steigen. Doch so einfach ist das Produkt nicht zu bekommen. Denn nun kommt noch die körperliche Mühe hinzu und wenn man die oberste Hütte erreicht hat, von der aus die eigentliche Kletterei beginnt, braucht man nun noch Geduld, um eventuell ein paar Tage zu warten, bis das Wetter um den Gipfel akzeptabel ist. Zu dem Unfallrisiko dieser Sportart gesellt sich noch das Risiko, dass das Wetter anhaltend schlecht bleibt und man unverrichteter Dinge abziehen muss, allerdings um 800€ ärmer. Das Event Bergbesteigung ist also durchaus teurer als durch den Geldbetrag ausgedrückt. Wirtschaftliches Streben besteht häufig darin etwas preisgünstiger zu machen. Das erhöht nicht nur die Wettbewerbschancen sondern auch die Rendite. Um Lagerhaltungskosten zu sparen wird die Produktion auf “Just in Time” umgestellt. Das Lager befindet sich sozusagen auf der Straße. Das Verkehrsaufkommen steigt mit allen Folgekosten (Straßenbau, Staus) die allerdings zu lasten der Allgemeinheit gehen. Ein anderes Beispiel ist die Atomenergie. Atomstrom gilt als preiswert. Enthalten in dem Preis sind allerdings nicht die Folgekosten, die der Atommüll über viele (tausend) Jahre verursacht. Diese Kosten werden von nachfolgenden Generationen zu tragen sein. Alles hat seinen Preis und die Natur des Marktes ist es, ihn letztlich zu erzwingen, was manchmal als Marktversagen interpretiert wird. Deshalb deute ich die Worte wieder einmal etwas um: Der Preis, der vom Markt letztlich erzwungen wird ist der Marktpreis. Der Preis, den wir in Geld zahlen, ist dagegen der Handelspreis. Die Differenz zwischen Marktpreis und Handelspreis wird durch die Preiskorona gebildet. Handelspreis plus Preiskorona bilden somit den Marktpreis. Markt ist dabei nicht der vom Menschen geschaffene (Wochen-) Markt, sondern die natürliche Funktion des Marktes wie beschrieben. Wenn ich auf dem Wochenmarkt eine sehr billige Jeans erwerbe ist der Handelspreis zum Beispiel 7€. Zweierlei kann ich mir nun denken: die Qualität der Hose wird wohl nur mäßig sein, der Stoff wird bald ausbeulen, der Reißverschluss wird schon bald kaputt gehen. Die mangelnde Qualität ist zwar Ausdruck der Leistung der Ware (entsprechend dem Verhältnis von Preis und Leistung), sie ist aber auch Teil des Preis, denn ich “nehme die mangelnde Qualität in Kauf”. Dieses “in Kauf nehmen” gehört schon zur Korona. Auch die Belastung der Umwelt ist etwas, das wir häufig in Kauf nehmen, um im hier und jetzt ein möglichst günstiges (Handels-)Preis - Leistungsverhältnis zu bekommen. In der Natur des Menschen liegt es, so scheint mir, die Preiskorona zu ignorieren. Wenn man die natürliche Funktionswiese des Marktes verstehen will, sollte man sich immer über das Wesen des Preises im Klaren sein. So versteht man auch, dass der Markt nicht versagen kann und immer und überall funktioniert. Er hat die natürliche Kraft den Marktpreis zu erzwingen. Diese Erkenntnis ist in den höheren Etagen unseres Wirtschafts- und Finanzgebäudes kaum vorhanden. Deren Modelle basieren darauf, ausschließlich den Handelspreis in den Modellen zu berücksichtigen und zu optimieren. Verständlich ist das, insofern mit dem Handelspreis leichter zu rechnen ist als mit einer mathematisch schwer, wenn überhaupt, fassbaren Preiskorona. Die ganze Volks- und Betriebswirtschaftslehre basiert darauf den Handelspreis möglichst niedrig zu machen. Das Ergebnis dieser reduzierten Preisvorstellung liegt darin, das die Verantwortlichen und Gelehrten immer wieder verwundert vor irgendwelchen Zusammenbrüchen stehen. Wenn wieder einmal irgendwelche Blasen an den Finanzmärkten platzen und dieses massive reale Auswirkungen auf viele Betriebe und Arbeitnehmer hat wird von einem Marktversagen gesprochen. Dabei hat der Markt bestens funktioniert: Die Risiken, die eingegangen wurden, gehörten zur Preiskorona. Alle Markteilnehmer sind - mehr oder weniger - bereit gewesen, dieses Risiko einzugehen. Genauso gehören Umweltbelastungen zum Marktpreis. Dabei wird darauf geachtet sie nicht in den Handelspreis einfließen zu lassen. Die Spekulation basiert darauf, das “andere” - die nachwachsende Generation zum Beispiel, die entsprechenden Kosten übernehmen. Damit das Ordnungsprinzip Marktwirtschaft auf Dauer funktioniert und somit der natürlichen Funktion des Marktes entspricht, sollte also darauf geachtet werden, dass die Preiskorona möglichst gering ist, also der Handelspreis möglichst nahe am Marktpreis herankommt. Ganz beseitigen wird man eine Preiskorona allerdings nicht. Wachstum sei nicht alles, so heißt es, aber ohne Wachstum sei alles nichts. Deshalb beschäftigen wir uns jetzt mit dem Dogma Wachstum.
Vorläufige Fassung: an dieser Seite wird noch gearbeitet!
Klaus Dieter Schley, 2011 - 2019
Geldreform Der Storybeutel
Der Preis - woraus besteht er Wenn von einem Preis für eine wirtschaftliche Leistung die Rede ist, stellt man sich einen Preis in einer Währung vor, also z.B. 10€ oder 10$. Sind sich die Handelspartner (also Anbieter und Nachfrager einer Leistung) über den zu entrichtenden Geldbetrag einig kommt der Handel zustande. Im allgemeinen Verständnis über die Funktionsweise des Marktes wäre also alles in Ordnung. Nun habe ich im Kapitel Markt darauf hingewiesen, dass der Markt als natürliche Funktion aus Angebot-Nachfrage-Preis- und Leistung immer und überall funktioniert. In der allgemeinen Wahrnehmung wird diese Ansicht nicht so geteilt. So wird schon mal “Marktversagen” festgestellt oder dass der Markt nicht richtig funktioniert etc. und der Staat müsse korrigierend eingreifen. Als eine natürliche Funktion kann der Markt aber gar nicht anders als zu funktionieren, denn der Markt erzwingt über den Preis seine Funktion! Die unterschiedliche Wahrnehmung über die Funktionsweise des Marktes finden seine Begründung darin im Preis etwas je verschiedenes zu sehen. So und so viel Euro,das ist der Preis. Dabei wird aber außer Acht gelassen, dass der Preis mehr enthalten kann als nur den unmittelbaren Geldbetrag. Um etwas zu bekommen kann der Preis auch in Aufwand, Mühe, Geduld und Risiko bestehen oder Bestandteil des Preises plus dem zu entrichtenden Geldbetrag sein. Ein einfaches Beispiel: um auf einen Berggipfel zu kommen sind Kosten für Anreise und Ausrüstung zu entrichten, sowie die Entlohnung des Bergführers. Zusammen sag ich mal 800€. Wirtschaftlich gesehen kann man sagen, es kostet rund 800€ um auf den Berg zu steigen. Doch so einfach ist das Produkt nicht zu bekommen. Denn nun kommt noch die körperliche Mühe hinzu und wenn man die oberste Hütte erreicht hat, von der aus die eigentliche Kletterei beginnt, braucht man nun noch Geduld, um eventuell ein paar Tage zu warten, bis das Wetter um den Gipfel akzeptabel ist. Zu dem Unfallrisiko dieser Sportart gesellt sich noch das Risiko, dass das Wetter anhaltend schlecht bleibt und man unverrichteter Dinge abziehen muss, allerdings um 800€ ärmer. Das Event Bergbesteigung ist also durchaus teurer als durch den Geldbetrag ausgedrückt. Wirtschaftliches Streben besteht häufig darin etwas preisgünstiger zu machen. Das erhöht nicht nur die Wettbewerbschancen sondern auch die Rendite. Um Lagerhaltungskosten zu sparen wird die Produktion auf “Just in Time” umgestellt. Das Lager befindet sich sozusagen auf der Straße. Das Verkehrsaufkommen steigt mit allen Folgekosten (Straßenbau, Staus) die allerdings zu lasten der Allgemeinheit gehen. Ein anderes Beispiel ist die Atomenergie. Atomstrom gilt als preiswert. Enthalten in dem Preis sind allerdings nicht die Folgekosten, die der Atommüll über viele (tausend) Jahre verursacht. Diese Kosten werden von nachfolgenden Generationen zu tragen sein. Alles hat seinen Preis und die Natur des Marktes ist es, ihn letztlich zu erzwingen, was manchmal als Marktversagen interpretiert wird. Deshalb deute ich die Worte wieder einmal etwas um: Der Preis, der vom Markt letztlich erzwungen wird ist der Marktpreis. Der Preis, den wir in Geld zahlen, ist dagegen der Handelspreis. Die Differenz zwischen Marktpreis und Handelspreis wird durch die Preiskorona gebildet. Handelspreis plus Preiskorona bilden somit den Marktpreis. Markt ist dabei nicht der vom Menschen geschaffene (Wochen-) Markt, sondern die natürliche Funktion des Marktes wie beschrieben. Wenn ich auf dem Wochenmarkt eine sehr billige Jeans erwerbe ist der Handelspreis zum Beispiel 7€. Zweierlei kann ich mir nun denken: die Qualität der Hose wird wohl nur mäßig sein, der Stoff wird bald ausbeulen, der Reißverschluss wird schon bald kaputt gehen. Die mangelnde Qualität ist zwar Ausdruck der Leistung der Ware (entsprechend dem Verhältnis von Preis und Leistung), sie ist aber auch Teil des Preis, denn ich “nehme die mangelnde Qualität in Kauf”. Dieses “in Kauf nehmen” gehört schon zur Korona. Auch die Belastung der Umwelt ist etwas, das wir häufig in Kauf nehmen, um im hier und jetzt ein möglichst günstiges (Handels-)Preis - Leistungsverhältnis zu bekommen. In der Natur des Menschen liegt es, so scheint mir, die Preiskorona zu ignorieren. Wenn man die natürliche Funktionswiese des Marktes verstehen will, sollte man sich immer über das Wesen des Preises im Klaren sein. So versteht man auch, dass der Markt nicht versagen kann und immer und überall funktioniert. Er hat die natürliche Kraft den Marktpreis zu erzwingen. Diese Erkenntnis ist in den höheren Etagen unseres Wirtschafts- und Finanzgebäudes kaum vorhanden. Deren Modelle basieren darauf, ausschließlich den Handelspreis in den Modellen zu berücksichtigen und zu optimieren. Verständlich ist das, insofern mit dem Handelspreis leichter zu rechnen ist als mit einer mathematisch schwer, wenn überhaupt, fassbaren Preiskorona. Die ganze Volks- und Betriebswirtschaftslehre basiert darauf den Handelspreis möglichst niedrig zu machen. Das Ergebnis dieser reduzierten Preisvorstellung liegt darin, das die Verantwortlichen und Gelehrten immer wieder verwundert vor irgendwelchen Zusammenbrüchen stehen. Wenn wieder einmal irgendwelche Blasen an den Finanzmärkten platzen und dieses massive reale Auswirkungen auf viele Betriebe und Arbeitnehmer hat wird von einem Marktversagen gesprochen. Dabei hat der Markt bestens funktioniert: Die Risiken, die eingegangen wurden, gehörten zur Preiskorona. Alle Markteilnehmer sind - mehr oder weniger - bereit gewesen, dieses Risiko einzugehen. Genauso gehören Umweltbelastungen zum Marktpreis. Dabei wird darauf geachtet sie nicht in den Handelspreis einfließen zu lassen. Die Spekulation basiert darauf, das “andere” - die nachwachsende Generation zum Beispiel, die entsprechenden Kosten übernehmen. Damit das Ordnungsprinzip Marktwirtschaft auf Dauer funktioniert und somit der natürlichen Funktion des Marktes entspricht, sollte also darauf geachtet werden, dass die Preiskorona möglichst gering ist, also der Handelspreis möglichst nahe am Marktpreis herankommt. Ganz beseitigen wird man eine Preiskorona allerdings nicht. Wachstum sei nicht alles, so heißt es, aber ohne Wachstum sei alles nichts. Deshalb beschäftigen wir uns jetzt mit dem Dogma Wachstum.
Vorläufige Fassung: an dieser Seite wird noch gearbeitet!
Klaus Dieter Schley, 2011 - 2022